Überkritische Fluide
Ein überkritisches Fluid entsteht, wenn es oberhalb seines kritischen Drucks und seiner kritischen Temperatur gebracht wird. Diese beiden Parameter bestimmen den sogenannten kritischen Punkt einer Komponente. Unterhalb des kritischen Punktes kann eine Komponente von der flüssigen Phase in die gasförmige Phase überführt werden, indem man die Temperatur bei konstantem Druck erhöht. Diese Phasenänderungen sind jeweils mit einem bestimmten Energieeintrag verbunden, der nötig ist, um den Zustand der Komponente zu ändern. Oberhalb des kritischen Punktes kann keine weitere Phasenänderung beobachtet werden.
Überkritische Fluide können in vielen Fällen konventionelle Lösemittel wie z.B. Methanol, Ethanol, Methylenchlorid etc. ersetzen. Da einige dieser Lösemittel toxisch sind, ist man bemüht, ihren Einsatz zu reduzieren. Als Alternative zu diesen Lösemitteln bietet sich überkritisches CO2 an. Substanzen lösen sich in überkritischen Fluiden häufig viel schneller auf als normalerweise bei einem bestimmten Dampfdruck zu erwarten wäre. Es hat sich gezeigt, dass CO2 besonders gut für die Extraktion von natürlichen Substanzen geeignet ist.
Die niedrige kritische Temperatur von 31°C erlaubt eine schonende Behandlung von natürlichen Substanzen. Außerdem ist CO2 nicht nur problemlos verfügbar, sondern auch zu relativ niedrigen Preisen erhältlich.