Pressemitteilung
Chemie Jun 20, 2018 3:00 PM
Schlüssel zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft: thyssenkrupp bringt großindustrielle Wasserelektrolyse-Technologie auf den Markt
- Technologie ermöglicht wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff zur Energiespeicherung und Herstellung umweltfreundlicher Chemikalien im industriellen Maßstab
- Mehr als 82 Prozent Wirkungsgrad durch innovative "Zero-Gap"-Technologie
- thyssenkrupp liefert integrierte Lösungen zur nachhaltigen Produktion von Ammoniak, Methanol, synthetischem Erdgas und weiteren Chemikalien

Wasserstoff-Technologien von thyssenkrupp
Mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energiequellen am Energiemix wächst auch die Notwendigkeit, diese intelligent in die aktuelle Energie- und Industrielandschaft zu integrieren. Eine Schlüsseltechnologie für die Integration erneuerbarer Energien bringt der Industriekonzern thyssenkrupp jetzt auf den Markt: die Wasserelektrolyse für den Einsatz im industriellen Großmaßstab. Die Technologie spaltet Wasser in Sauerstoff und "grünen“ Wasserstoff, einen nachhaltigen und CO2-freien Energieträger. Hierfür wird lediglich Wasser und erneuerbarer Strom aus Wind, Wasserkraft oder Photovoltaik benötigt. Nachhaltiger Wasserstoff eignet sich ideal für die langfristige Speicherung von Energie, Wasserstoffmobilität und andere Anwendungen. Erneuerbare Energiequellen werden so optimal genutzt.
Basierend auf weltweit führenden Elektrolysetechnologien haben Experten von thyssenkrupp eine Lösung entwickelt, die die großtechnische Produktion von Wasserstoff aus Strom wirtschaftlich attraktiv macht. Die fortschrittliche Wasserelektrolyse-Technologie verfügt über ein bewährtes Zelldesign gepaart mit einer besonders großen aktiven Zellfläche von 2,7 m2. Durch die Weiterentwicklung und Optimierung der bewährten "Zero-Gap"-Elektrolysetechnologie (nahezu keine Lücke zwischen Membran und Elektroden) können sehr hohe Wirkungsgrade von mehr als 82% erzielt werden.
Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Electrolysis & Polymers Technologies von thyssenkrupp Industrial Solutions: "Mit unserem Wasserelektrolyse-Verfahren haben wir eine für die Energiewende bedeutende Technologie erfolgreich zur Marktreife gebracht. Unseren Kunden können wir nun eine Fülle nachhaltiger Lösungen anbieten, die dabei helfen werden, die Lücke zwischen Produktion und Verbrauch erneuerbarer Energien zu schließen. Grüner Wasserstoff als sauberer, CO2-freier Ausgangsstoff kann dabei vielfältig eingesetzt werden: zur Energiespeicherung, in der Mobilität sowie zur Produktion nachhaltiger Chemikalien."
Neuer, wirtschaftlicher Anlagentyp für „grüne“ Wasserstoffprojekte
Um den Bau neuer Wasserstoff-Anlagen so einfach und effizient wie möglich zu gestalten, bietet thyssenkrupp seine Elektrolyseure in vorgefertigten Standardmodulen an. Durch die Kopplung mehrerer Module lässt sich so die gewünschte Projektgröße realisieren – bis hin zu Großanlagen im Bereich von mehreren hundert Megawatt. Das patentierte Design basiert auf bereits erprobten, führenden Elektrolysetechnologien von thyssenkrupp. Mehr als 600 elektrochemische Anlagen hat das Konzernunternehmen thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers weltweit erfolgreich realisiert.
„Auf Basis unserer jahrzehntelangen Erfahrung bei der Entwicklung und beim Bau von Elektrolyseanlagen haben wir unser Produkt so entwickelt, dass es die wichtigsten Anforderungen unserer Kunden erfüllt: einfach zu transportieren und zu installieren, hocheffizient, mit minimalen Investitions- und Betriebskosten. Und wir können dank unserer bereits vorhandenen, industriellen Fertigung schon heute 600 MW pro Jahr produzieren“, so Roland Käppner, Head of Energy Storage and Hydrogen bei thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers.
Im Rahmen von Carbon2Chem, einem der weltweit führenden Projekte zur Erforschung CO2-neutraler Wertschöpfungsketten, wurde die alkalische Wasserelektrolyse von thyssenkrupp bereits erfolgreich in Betrieb genommen. Hier wird die Anlage den für die Herstellung von Chemikalien aus Stahlwerksabgasen benötigten Wasserstoff bereitstellen.
Aus erneuerbaren Energien werden nachhaltige Chemikalien
Wasserstoff ist nicht nur ein sauberer Energieträger, sei es für die langfristige Speicherung von Energie im Gasnetz oder für saubere Kraftstoffe. Wenn es mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, kann es auch die Produktion von wichtigen Basischemikalien nachhaltig machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist „grünes“ Ammoniak: Mit der marktreifen Wasserelektrolyse-Technologie und seinem führenden Verfahren zur Ammoniak-Herstellung kann thyssenkrupp integrierte Anlagen liefern, die aus nichts außer Wasser, Luft und Sonnenlicht bzw. Wind Ammoniak produzieren. Dieser lässt sich unter anderem zu Düngemitteln weiterverarbeiten.
Als Spezialist für die Planung und den Bau von chemischen Anlagen kann thyssenkrupp zukünftig weitere komplette Wertschöpfungsketten realisieren, z.B. für „grünes“ Methanol. Hiermit lässt sich Kohlenstoff für die Erzeugung von nachhaltigem, CO2-neutralen Kraftstoff recyceln. Weitere „Power-to-Gas“ -Lösungen umfassen unter anderem die Methanisierung für die Produktion von synthetischem Erdgas. Die Wasserelektrolyse von thyssenkrupp kann als Ausgangspunkt all dieser Lösungen dazu beitragen, die heutige, kohlenstoffbasierte Industrie Stück für Stück nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen.
Über thyssenkrupp Industrial Solutions:
Die Business Area Industrial Solutions von thyssenkrupp ist ein führender Partner für Planung, Bau und Service rund um industrielle Anlagen und Systeme. Auf der Basis von mehr als 200 Jahren Engineering-Erfahrung liefern wir maßgeschneiderte, schlüsselfertige Großanlagen und Anlagenkomponenten für Kunden aus der Chemie-, Düngemittel-, Zement-, Mining- und Stahlindustrie. Als Systempartner für die Automobil- und Luftfahrtbranche sowie im Marinebereich entwickeln wir hochspezialisierte Lösungen für die individuellen Anforderungen unserer Kunden. Rund 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden an über 100 Standorten ein globales Netzwerk, dessen Technologieportfolio maximale Produktivität und Wirtschaftlichkeit garantiert.
www.thyssenkrupp-industrial-solutions.com
Twitter: @thyssenkrupp
Unternehmensblog: engineered.thyssenkrupp.com